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Betonie

Betonie

Betonie sorgt für Frische im Kopf

Bei den alten Römern würdigte man gefällige und dienstbereite Menschen mit folgendem Kompliment: „Du bist mit mehr Tugenden geziert, als die Betonie». Ebenso lautet ein italienisches Sprichwort: «Verkaufe dein Kleid, um dafür die eine Betonie zu erstehen». «Venda la tonica e compra la betonica!“. In früherer Zeit war die Betonie (Betonica officinalis L.), auch Heilziest genannt, eine überaus hoch geschätzte Medizinalpflanze. Sie wurde überschwänglich gepriesen und man glaubte sogar, dass sie das Kopfweh heilen würde, wenn man die Blüte auf den Hut steckt. Heute jedoch ist die Heilpflanze fast gänzlich in Vergessenheit geraten.

Die Betonie wächst auf Wildwiesen und an Waldrändern

“Gut für den Kopf»

Die Nomenklatur der Pflanze ist voll des Lobes. „Betonica“, der Gattungsname ist keltischen Ursprungs und teilt sich in die Wörter „ben“ = Kopf und „ton“ = gut – infolge der positiven Heilwirkung auf den Kopf. Die aus dem Latein stammende Artbezeichnung „officinalis“ bringt die Verwendung als Medizinalpflanze zum Ausdruck. Im Volksmund kennt man die Betonie auch als Vermainkraut, Vosperkraut, Abnehmkraut, Teeblatt, Feuerkraut, Pfaffenwedel, Antonistee, Römerei, Zehrkraut oder Pandonie. Es handelt es sich hierbei um einen mehrjährigen, 30 bis 50 cm hoher Lippenblütler (Lamiacea) mit vierkantigen Stängeln und länglich eiförmigen, am Rande gezähnten Blättern. Die rosa-purpurroten Blüten sind endständig zu kolbenartigen Scheinquirlen ausgebildet. Diese sind mit zahlreichen rosa-purpurner Lippenblüten besetzt (Blütezeit: Juli bis September). Die Heilpflanze findet man über ganz Europa auf trockenen, sonnigen Mager- und Bergwiesen, am Waldrand und auf südlich ausgerichteten Hängen, bis auf 1’800 m Höhe- Pharmakologie Blüten und Blätter beinhalten als Wirkstoffe Spuren von Alkaloiden wie Stachydrin, Betonicin und Turicin, ferner ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Cholin mit schmerzlindernden entspannenden, nervenstärkenden, beruhigenden, stärkenden und kopferfrischenden Eigenschaften. Bereits in der Antike soll der Leibarzt von Kaisers Augustus namens Antonius Musa eine Schrift «De herba betonica» verfasst haben, in der er die Betonie als Allheilmittel anpries. Er lobte die Pflanze für die Behandlung von nicht weniger als 47 Beschwerden. Plinius sec., der im Jahre 79 n. Chr. beim Vesuvausbruch ums Leben kam, verordnete die Betonie jenen Kranken, bei denen man aus der Fülle von Beschwerden keine richtige Diagnose stellen kann. Auch Paracelsus war von der Heilkraft der Pflanze überzeugt und empfahl sie für die Behandlung verschiedenartigster Schmerzzustände. In den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts behauptete man sogar, dass es kaum eine Krankheit gäbe, welche nicht mit Betonie zu kurieren sei. Shakespeare dagegen lobte die Betonie als gedächtnisförderndes Mittel.

Aus der Vergessenheit entrissen

Kolbenartiger Blütenstand mit rosa-purpurner Lippenblüten

Es ist fast nicht zu fassen, dass ein Heilkraut, welches früher von fachkundigen und kompetenten Phytotherapeuten wie Hildegard von Bingen, Walfriedus Strabo, Paracelsus und vielen anderen hochgeschätzt wurde, heute jedoch in Vergessenheit geraten ist. In unserer modernen Zeit gibt es kaum noch ein Kräuterbuch oder eine Heilpflanzenlexikon, bei denen die Betonie aufgeführt und empfohlen wird. Dieser Zustand veranlasste uns, mit der Betonica officinalis eine neuzeitliche Studie durchzuführen, bei der die Blüten der Pflanze als Triforis-Essenz eingesetzt wurde. Trifloris ist eine Herstellung, bei der die Blüteninhaltsstoffe mittels Trituration (Verreibung in Milchzucker) aktiviert (energetisiert) und zudem die Schwingung der Flor in Wasser an der Sonne gespeichert (Sonnenblütenexponat) werden. Mit dieser binären Zubereitung ist es möglich, sowohl die organischen wie auch die feinstofflichen Bereiche des menschlichen Körpers therapeutisch zu beeinflussen. Die Resultate der Prüfung sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere wirkt sich die Blütenessenz der Betonie positiv auf die Verdauungsorgane (Magen, Pförtner, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber) aus. Vor allem saniert sie das strahlenartig aufgebaute Nervengeflecht der Bauchregion (Solarplexus) und steigert deren Funktionen, wie die Produktion von Speichel, die Peristaltik der Speiseröhre und Darmes, die Aktion des Ringmuskels des Magengrundes und des Pförtners, die Produktion des Gallensaftes sowie der Sekrete der Bauchspeicheldrüse. Dieser positive Effekt der Betonie auf die Verdauungsfunktionen wirkt sich unmittelbar auch auf den Kopfbereich aus. Denn laut medizinischen Erkenntnissen besteht enge Verbindung zwischen dem Solarplexus (Bauchgehirn) zum Kopfgehirn, was sich wie folgt erklären lässt. Kommunikation zwischen Bauchgehirn und Kopfgehirn In unserem Bauch verbirgt sich eine Schaltzentrale – ein Nervensystem mit bis 200 Mio. Nervenzellen, deren Geflecht (Solarplexus) unterhalb des Brustbeins und oberhalb des Magens liegt. Wissenschaftler bezeichnen es als enterisches Nervensystem; man könnte es schlechthin auch als Bauchgehirn betiteln. Wird der Solarplexus geschwächt, reduzieren sich automatisch die Verdauungsfunktionen, wodurch aufgenommene Nahrungsmittel nicht mehr richtig verarbeitet werden. Dabei können sich Schmerzen, Entzündungen, Spasmen und Blockaden usw. einstellen. Diese Defekte im Verdauungsbereich können aber auch das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Verfassung beeinträchtigen. Die entsprechenden Missempfindungen stehen dabei in enger Verbindung mit dem Kopfgehirn. Es handelt sich um die Kommunikation der Darm-Hirn-Achse, bei der über den Vagusnerv reflexartige Impulse von unten nach oben und umgekehrt in den Bauchraum geleitet werden. D.h. Störungen im Verdauungsbereich werden mit den entsprechenden Missempfindungen unverzüglich über Vagusnerv zum Kopfgehirn übermittelt. Damit die unangenehmen Befindlichkeiten harmonisiert werden können, reagiert das Kopfgehirn mit der Order Serotonin als Glückshormon zu produzieren, um die aufgetretenen Stimmungsbeschwerden wieder aufzulösen. Die Anleitung zur Produktion des harmonisierenden Serotonins wird aber nicht dem limbischen System des Kopfes, sondern dem Solarplexus des Bauchraums (Bauchgehirn) übertragen, wobei sich die produzierten Hormone gefühlserhebend auswirken – sprichwörtlich ausgedrückt wie «Schmetterlinge im Bauch». Wechselbeziehung vom Bauch zum Kopf Dass es zwischen Verdauungstrakt und Kopf eine physiologische Verbindung gibt, besteht selbst in der naturwissenschaftlichen Medizin kein Zweifel mehr. Zurzeit sind zahlreiche Forschungen im Gange, welche die Wirklichkeit des Bauchgehirns, insbesondere im Zusammenhang von Krankheiten, die das Nervensystem des Kopfes, z.B. Parkinson, Alzheimer, Demenz, usw. betreffen. Vieles ist noch ungewiss, fest steht aber, dass manche Nervenschädigungen im Kopfbereich bisweilen erst nach jahrelangen chronischen Verdauungsbeschwerden zu Tage treten können. Diese Erkenntnis bringt uns unweigerlich mit der Heilwirkung der Betonie in Kontakt. – reguliert die Verdauungsorgane – wirkt harmonisierend auf das Nervengefecht der Bauchregion – steigert die Funktionen des Solarplexus – vitalisiert das allgemeine Wohlbefinden – stimuliert Missstimmungen im Zusammenhang mit Verdauungsbeschwerden – fördert die Durchblutung des Gehirns mit Verbesserung der Nervenstrukturen im Kopfbereich – erfrischt die mentalen Fähigkeiten – saniert benommenes, orientierungsloses, kopfloses Verhalten Anwendung Aus den oben genannten Erkenntnissen empfiehlt sich die Betonienblütenessenz bei Neigung zu Konzentrationsschwäche, Gedächtnisverlust, Begriffsstutzigkeit, Kopflosigkeit, sturmen Kopf, benebelt im Kopf, Vergesslichkeit, Abnahme des Erinnerungsvermögens, mentaler Alterschwäche, Tendenz zu Demenz – oft im Zusammenhang mit chronischen Verdauungsbeschwerden, bisweilen wenn sich die Betroffenen psychisch abkapseln und entfremden (hilft sich wieder zu erden und die Bodenhaftigkeit zu etablieren). Vorsicht: infolge der wehenanregenden Wirkung ist die Betonie in der Schwangerschaft untersagt.

Signatur:

Die Lippenblüten endständig am Schopf charakterisieren die mentale Regsamkeit

Die Betonie hat eine wunderschöne pflanzliche Architektur. Sie entspringt aus dem Wiesenboden fast blattlos (die Blätter sind nur dürftig an der Erdbasis) mit 30 bis 40 cm hohen, kahlen vierkantigen Stängeln. Endständig erscheinen schopfartige Kolben, die rundum mit rosa-purprnen Lippenblüten besetzt sind. In ihrer Gestalt wirkt die Pflanze etwas abgehoben, indem die Blütenpracht die Dominanz der Betrachtung beherrscht. Hoch oben, erhaben an der Spitze bleibt der Blickfang stecken, da wo die Betonie ihre Signatur zum Kopf versinnbildlicht. Mit den zahlreichen purpurroten Lippenblüten, die sich rund um den kolbenartigen Schopf ausgebildet haben, charakterisiert sie zudem ihre angeregte Kommunikationsfähigkeit. Die luftige Erscheinung vermittelt Frische, Klarheit, Lauterkeit, Lebendigkeit, Ausdrucksfähigkeit, Energie, Schwung und Vitalität. Einerseits sind die Merkmale Schwingungen, die sich feinstofflich in der Pflanze abgespeichert haben, andererseits Erkennungszeichen für den Einsatz der Betonie bei mentaler Schwäche und Hinfälligkeit, kurzum, wenn die geistigen Fähigkeiten immer mehr versagen.

Zu Beachten: Gehirnmüll entsorgen – eine bahnbrechende Entdeckung Bekanntlich besitzt der menschliche Körper eine eigene „Müllabfuhr“ indem täglich anfallende Stoffwechselabfälle durch das lymphatische System entsorgt werden. Laut medizinischer Erkenntnis, wird jedoch das Gehirn, eines der wichtigsten Organe, durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die es von Krankheitserregern, Toxinen und Schadstoffen schützt, von der lymphatischen Reinigung nicht berücksichtigt. Neuerdings konnte anno 2012 durch die Neurobiologen Maiken Nedergaard und Jeffrey Ilif nachgewiesen werden, dass auch das Gehirn selbst ein isoliertes spezifisches Abfallentsorgungssystem besitzt. Sie nannten es *glymphatisches System“ in Anlehnung der Gliazellen des Nervengewebes im Kopfbereich. Dieses verhindert, dass Schadstoffe, die durch den Stoffwechselprozess im Gehirn anfallen (täglich ca. 7 Gramm – pro Jahr 2,5 kg), die Funktionen der Nervenzellen stören und zum fortschreitenden Verlust der Gehirnfunktionen, z.B. Alzheimer oder Demenz führen können. Das glymphatische System funktioniert als Drainage über den sogenannten Subarachnoidalraum wo die Gehirnrückenmarkflüssigkeit zirkuliert, wobei durch die Astrozyten (Spinnenzellen) die Abfallstoffe ausgeschwemmt werden. Mit dem Einsatz der Betonie kann diese nachhaltige Reinigung unterstützt und gefördert werden.